Eigenverantwortliches Arbeiten: EVA goes digital - ein Schritt in die Zukunft

eva01Historie

Im Schuljahr 2009/10 fand erstmals in zwei fünften Klassen ein Unterrichtsprojekt in den Fächern Deutsch und Mathematik statt, das auf der Überzeugung beruht, dass Lerninhalte nachhaltiger wirken, wenn Kinder sie sich selbständig und in ihrem eigenen Tempo aneignen und diese ausprobieren dürfen. Verändert wurden also nicht der Lehrplan der beiden Fächer, sondern die Methodik des Unterrichts. Dabei wurde das Rad natürlich nicht neu erfunden, denn Wochenpläne und Freiarbeit gab und gibt es schon immer – ganz besonders in der Grundschulpädagogik. Betreut und unterstützt wurde das EVA-Projekt am LSG (EigenVerantwortlichesArbeiten) von Beginn an durch das Pädagogische Institut der Stadt München. Zudem fand eine Evaluierung des Projekts durch die LMU München statt, die ergab, dass Kinder, die mit dem EVA – Prinzip lernen, eine hohe Sozial- und Selbstkompetenz entwickeln und in ihren Ergebnissen dem Durchschnitt der Vergleichsklassen entsprechen.

Mittlerweile hat sich das EVA- Konzept, das nunmehr seit zwölf Jahren besteht, fest am LSG etabliert. In jedem Jahr konnte auf Basis der Elternwahl eine Eingangsklasse gebildet werden.

Der EVA- Unterricht wurde - soweit dies mit dem Erlernen einer Fremdsprache vereinbar ist- auf das Fach Englisch, und die in der 6. Jahrgangsstufe neu hinzukommende zweite Fremdsprache erweitert. Auch in den Fächern Geografie (in Klasse 5), NUT in Klasse 5 und 6, Geschichte (in Klasse 6), Musik und Kunst fließen Elemente des EVA-Unterrichts ein. Durch die drei Jahre lang beibehaltenen Klassenstrukturen wird auch in der 7. Jahrgangsstufe nach dem EVA-Prinzip gearbeitet.

Grundgedanken zum EVA Konzept

Das Konzept fördert die Sozial- und Methodenkompetenz. Einem rein rezeptiven Verhalten, wie es gerade am Gymnasium häufig die „guten“, „angepassten“ Schüler zeigen, wird vorgebaut. Außerdem erleichtert EVA die überall geforderte Individualisierung (= ich habe ein Recht auf angemessene Förderung), die Binnendifferenzierung (= ich kann mir die Zeit nehmen, die ich brauche, um etwas wirklich zu verstehen) und eine Förderung der unterschiedlichen Lerntypen durch die größere Vielfalt an Lehrmaterialien (= ich lerne, so wie ich will und wie ich es am besten kann), die im hauptsächlich lehrerzentrierten Unterricht mit großen Klassen schwierig zu verwirklichen sind. Insgesamt soll „glückliches“ Lernen ermöglicht werden. All dies kommt auch den Lehrenden zugute.

Raumkonzept

Zum Erfolg des EVA- Konzepts hat immer beigetragen, dass sich die SchülerInnen in den Räumen oberhalb der Mensa unter gesetzten Rahmenbedingungen frei bewegen können. Die Mensa-Räume ermöglichen die offene Form der Arbeitsplatz- und Arbeitsformwahl, eine räumliche Gegebenheit, um die viele Schulen das LSG beneiden. Die Nische, die so für die EVA-Kinder entsteht, hat sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Nähe, die sich innerhalb der Klassengemeinschaft der EVA- Klassen und auch innerhalb des LehrerInnen-SchülerInnenverhältnisses entwickelt: es werden tragfähige Bindungen zwischen SchülerInnen aber auch zwischen SchülerInnen und Lehrkräften geschaffen, die eine gesamte Schulzeit überdauern.

 

Ein Schritt in die Zukunft: „EVA goes digital“ (2019/20)

Nachdem sich EVA über mehr als zehn Jahre hinweg als ein erfolgreiches Projekt erwiesen hat, ist das LSG im Schuljahr 2019/20 einen Schritt in die Zukunft gegangen: EVA wurde zu EVA_digital. Die EVA-Klassen wurden zu I-Pad Klassen, die nach dem EVA-Prinzip unterrichtet werden.

Vorteile des „digitalen Aspekts“:

  • Alle Arbeitsmaterialien sowie Lösungen / Module / Arbeitspläne / Checklisten zur Vorbereitung auf Leistungsnachweise sind digital hinterlegt und daher auch für Eltern jederzeit einsehbar.
  • Ein digitaler Zugriff auf Schulbücher bedeutet kein „Schleppen“ schwerer Schulranzen sowie die Möglichkeit, mit Texten und Aufgaben im Schulbuch direkt zu arbeiten (Unterstreichungen, Ergänzungen und Mitschriften direkt zum Kapitel, etc.).
  • In den Fremdsprachen: Hörtexte sind sofort mit einem Klick verfügbar und stehen unproblematisch für Übungen zur Verfügung.
  • Ein virtueller Austausch von Ergebnissen ist innerhalb der Klassengemeinschaft schnell und unkompliziert möglich, ohne dass - für unter 16 -jährige eigentlich nicht zulässige Plattformen wie what’s app etc. - genutzt werden müssen.
  • Die eigenständige Wissensaneignung wird durch den Zugriff auf digitale Plattformen und Apps gefördert. Das Material ist nicht mehr auf den von der Lehrkraft bereitgestellten Fundus beschränkt, sondern unendlich und auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler_innen erweiterbar.
  • Neben der sozialen Kompetenz und Selbstkompetenz wird die mediale Kompetenz extrem gestärkt: die EVA- Kinder lernen und erleben, welche Quelle aus dem Internet wirklich vertrauenswürdig sind, sie lernen, sich virtuelle Inhalte nutzbar zu machen, sie verinnerlichen zudem aber auch ein gesundes Misstrauen gegenüber virtuellen Inhalten, sie erwerben die Fähigkeit mit verschiedensten Apps sowie Programmen sicher umzugehen, sich den Möglichkeiten, die die Digitalisierung der Welt bietet, zu stellen und diese zu beherrschen.

Voraussetzung:

Alle EVA-Kinder besitzen ein eigenes i-Pad (privat finanziert) und einen Pencil (privat finanziert). Nähere Informationen hierzu finden sich im INFO-Schreiben, das jährlich aktualisiert zur Einschreibung veröffentlicht wird.

Methodik:

Der Unterricht erfolgt gemäß den Maximen des EVA-Projekts.

Das Projekt „EVA_goes_digital“, in welchem die SchülerInnen in I-Pad Klassen nach dem EVA-Prinzip unterrichtet werden, besteht am LSG seit dem Schuljahr 2019/20 und setzt die Erfolgsgeschichte von EVA fort.

Eva Kohlmann (pädagogische Verantwortung für EVA seit 2009)

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Kilian Klebensberger (technische Verantwortung für EVA_digital seit 2019)

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